Bischof Vitus hatte angeordnet, in der Nähe des Gründers der Priesterbruderschaft Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre (1905–1991) bestattet zu werden. Der Zelebrant des Requiems, der frühere Generalobere Bernard Fellay, führte in seiner perfekt zweisprachigen Predigt aus, dass auch er vom Entschluss des Verstorbenen erstaunt gewesen sei, aber noch viel mehr sei er erfreut gewesen. Bischof Vitus Huonder habe damit ein überaus starkes letztes Zeichen gesetzt, das überlieferte Glaubensgut der Kirche, das durch Entwicklungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil verschüttet wurde, wieder auferstehen zu lassen.
Der Verstorbene war vom Domkapitel im Jahre 2007 gewählt und von Papst Benedikt XVI. als Bischof von Chur bestätigt worden. Nach seiner Emeritierung verbrachte er seinen Ruhestand bei der Pius-Priesterbruderschaft im sankt-gallischen Wangs. Dazu hatte er die Erlaubnis der päpstlichen Kommission «Ecclesia Dei» erhalten. Dies war nötig, weil sich die Priesterbruderschaft Pius X. in der Katholischen Kirche in einem irregulären Status befindet.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Kehrt um!
Msgr. Vitus Huonder, em. Bischof von Chur hat die Religion seiner Kindheit gefunden. Werdet wie die Kinder und zeigt uns auf eine religiöse katholische Schule hin. Es ist gut, dass es religiöse katholische Schule in der Schweiz noch gibt. Aber es sind zuwenige! Das ist so, weil die Eltern die Schule für Ihre Kinder nicht wählen können. Das Elternrecht wird einfach missachtet, weshalb die Eltern keine finanzielle Unterstützung für die religiöse katholische Schule erhalten und das ist völlig ungerecht. Dazu verweise ich auf das Evangelium Matthäus 18,3: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hinein kommen.
Ein ehrwürdiges Requiem, gemäss der Tradition. Der gregorianische Choral gehört zu den grössten und wertvollsten Schätzen der Liturgie. Diesen Schatz der Liturgie auszugraben und den gregorianischen Choral zusingen, ist heilsam.
Die Atmosphäre in der Kirche konnte als "bethaft" erfahren werden. Ich achte und respektiere die Ausstrahlung von Ecône, nehme aber daran nicht teil, vom Inhalt des traditionellen Gebetslebens abgesehen. Von einer Mystik Ecônes kann meines Erachtens nicht die Rede sein, was indes für mich in der Gnadenkapelle Einsiedelns eher der Fall ist. Hier ist offenbar noch kein Heiliger vorbeigekommen, wie in der Gnadenkapelle oder in meiner Heimatkirche Würenlingen der Pilger Benedikt Labre. Oder natürlich in Soyhiéres, wo im Grunde Père Blanchard, der seine Pfarrei abgesehen von seinen langen Predigten weniger schikanierte als der Pfarrer von Ars, auf eine Heiligsprechung gar nicht angewiesen zu sein scheint. Als die Seligsprechung vor bald 100 Jahren aktuell war, wäre sie Bern gegenüber noch als Ärgernis erschienen und dann zumal politisch vereinnahmt worden. Die katholisch getaufte jurassische Bundesrätin Baume-Schneider hat übrigens, wie ihre ursprünglichen Glaubensgenossinnen Calmy-Rey und Sommaruga, bei ihrer Wahl auf die Vereidigung verzichtet.
@Tessari. "Perfekte Predigten" sind in der Tat selten. Bischof Bonnemain versuchte bei der Näfelser Fahrt 2023, also der vorletzten, den "gerechten Krieg" zu rechtfertigen, was ihm nicht wesentlich besser gelungen ist als viel früheren Predigern, die den heiligen Fridolin für den Kampf gegen die Türken instrumentalisierten. Predigten sind oft sehr stark dem "saeculum" verpflichtet, dem Jahrhundert. Das Lieblingsjahrhundert von Ecöne ist das 19. Jahrhundert, was man im Vergleich zum Zeitgeist des 21. Jahrhunderts durchaus gelten lassen kann, mehr aber auch nicht. Die damalige Marienfrömmigkeit bleibt hinter dem Mittelalter und der Zeit der Kirchenväter zurück, was allein schon die Kunstgeschichte unter Beweis stellt.
Dona, Domine, ei requiem aeternam, et lux perpetua luceat ei!
Ich fand die Predigt ein wenig anstössig. Man bekam den Eindruck, als sei der Schatz der Kirche ausslichlich bei der Piusbruderschaft zu finden. Das die Piusbruderschaft auf Widerstand stosse, verglich man mit dem Widerstand Christi durch die Ungläubigen. Und das Bischof Vitus sich nicht in Chur begraben lies, wie es der katholischen Tradition entspricht, wurde verglichen mit Jesus Christus der ausserhalb Jerusalem starb. Ich fand die Predigt eher als Werbung für die Piusbruderschaft. Das Reliquem ansonsten war sehr würdig, wie es der eifrige und fromme Bischof verdient hat. R.I.P.