Neupriester Paul Vin Kan, John Baptist Vy Samnang und Anthony Thai Ratanak (v. l.) In der Mitte Bischof Olivier Schmitthaeusler und rechts aussen der Apostolische Präfekt von Battambang Enrique Figaredo. (Bild: Facebook CatholicCambodia)

Weltkirche

Kambodscha: «Zeichen des Wachstums und der Hoffnung»

Am 23. September 2023 empfingen in Phnom Penh drei junge Männer die Priesterweihe. Bereits im August wurde der erste einheimische Jesuit Kambodschas zum Priester geweiht.

In der Kirche St. Peter und Paul in Phnom Penh zelebrierte der Ortsbischof und Apostolische Vikar Olivier Schmitthaeusler (MdEP) in Anwesenheit von Hunderten von Gläubigen aus ganz Kambodscha die Weihe der drei Diakone in einem mit traditioneller Musik und in landestypischen Trachten gestalteten Weihegottesdienst. Wie «agenzia fides» mitteilte, sind die Neugeweihten Diözesanpriester im Apostolischen Vikariat Phnom Penh: Es handelt sich um John Baptist Vy Samnang, Anthony Thai Ratanak und Paul Vin Kan.

Nach einem Jahr des Diakonats im Dienst an der Gemeinschaft bekräftigten die drei jungen Männer ihre Entscheidung für das Priesteramt. Anthony Thai Ratanak (30) aus Phom Penh, betont: «Ich habe Freuden und Schwierigkeiten erlebt, aber alles, was ich tun kann, ist zu Gott zu beten und bei ihm zu bleiben, ihm zu vertrauen und ihm mein Leben anzubieten. Mein Leben besteht heute darin, Christus zu dienen und ihm in der Gemeinschaft, bei den Armen und Leidenden zu dienen.»
«Wenn ich an Gottes Ruf für mich denke, bin ich erstaunt, wie wunderbar mein Leben ist, und ich danke ihm», sagt Paul Vin Kan (31), ebenfalls aus Phnom Penh. Kan fügt an, dass das Motto «lieben und dienen» in seinem Herzen «eingraviert» sei.
«Als ich betete, war ich bewegt und schaute auf das Kreuz Christi», erzählt John Baptist Vy Samnang der als Einzelkind in einer katholischen Familie aufwuchs.

Bischof Olivier Schmitthaeusler freute sich über das Geschenk, das die neuen Priester für die kambodschanische Gemeinschaft darstellen, und erinnerte an die Einrichtungen und Menschen, die sie begleitet haben, an die Don-Bosco-Schule, die alle drei besucht haben, an das Priesterseminar «St. Johannes Maria Vianney» sowie an ihre Familien und diejenigen, die für ihre Berufung gebetet haben. «Dies ist unsere Kraft, um weiterhin das Evangelium zu verkünden und unser Leben Gott und der Gemeinschaft zu schenken», sagte er und würdigte die Weihe der neuen Priester als «Zeichen des Wachstums und der Hoffnung für die kambodschanische Kirche».

Bereits am 19. August empfing der erste kambodschanische Priester des Jesuitenordens die Weihe: Pater Damó Chuor (39) wurde ebenfalls von Bischof Olivier Schmitthaeusler zum Priester geweiht. Damó Chuor liess sich mit 16 Jahren taufen. Die Gründe dafür waren die Demut und Bescheidenheit Jesu, des Sohnes Gottes, der seine Göttlichkeit mit seiner Menschlichkeit vereint, und die Nähe der Kirche zu den einfachen Menschen, ihre Sorge für die Armen und die Geringsten. Pater Damó hatte zunächst Recht und Wirtschaft studiert, bevor er sich für das Theologiestudium und den Jesuitenorden entschied.

An seinem Weihegottesdienst nahmen der Präfekt der Apostolischen Präfektur Battambang, Enrique Figaredo, und Jesuiten aus aller Welt teil sowie 70 Priester, Schwestern, Missionare und Gläubige aus verschiedenen Pfarreien in Kambodscha. Pater Damó ist verantwortlich für die Jugendprogramme und die Berufsförderung der Gesellschaft Jesu und arbeitet im Vikariat Phnom Penh und in den Apostolischen Präfekturen Battambang und Kompong Cham.

Nach seiner Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1953 wurde Kambodscha nach einem Militärputsch 1970 in den Zweiten Indochinakrieg hineingezogen. Nach einem mehrjährigen Bürgerkrieg errichteten die Roten Khmer (eine maoistisch-nationalistisch-rassistische Guerillabewegung) unter Pol Pot eine Schreckensherrschaft, die zwischen 1,7 bis 2 Millionen Menschenleben forderte. 1979 wurden die Roten Khmer durch vietnamesische Truppen entmachtet. In den nächsten zehn Jahren blieb Kambodscha von Vietnam besetzt. Nach 1989 kam es dank der Vermittlung der UNO zu einem Friedensabkommen; 1993 wurde die Monarchie wieder hergestellt und eine neue Verfassung trat in Kraft.
Die vorherrschende Religion in Kambodscha ist der Buddhismus (rund 96 Prozent). Der Islam ist mit rund 2 Prozent vertreten und das Christentum mit etwa 0,4 Prozent.

Derzeit hat die katholische Kirche in Kambodscha insgesamt 14 einheimische Priester (einschliesslich des neuen Jesuiten und der drei Neupriester) unter den etwa 100 Missionaren, die ihre seelsorgerischen Dienste in den rund 80 Pfarreien in den drei Kirchenbezirken des Landes mit insgesamt etwa 20 000 Katholiken leisten.

Bildergalerie der Priesterweihe auf Facebook


Fides/Redaktion


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