«Marsch fürs Läbe» durch Zürich-Oerlikon. (Bild: Rosmarie Schärer/Swiss-cath.ch)

Pro Life

«Marsch fürs Läbe» 2024: ein mutiges Zeugnis für das Leben

Rund 1600 Lebensschützer nahmen gestern am 14. «Marsch fürs Läbe» in Zürich-Oerlikon teil – rund 100 Personen mehr als letztes Jahr. Was sich leider nicht geändert hat: Der Marsch konnte nur unter grossem Polizeischutz stattfinden.

Noch vor dem eigentlichen Marsch versammelten sich Gläubige zu einer Heiligen Messe. Weihbischof Marian Eleganti ging in seiner Predigt auf das Fest der Kreuzerhöhung ein, welches die Katholische Kirche am 14. September feiert. Durch Christi Leiden und Sterben am Kreuz sind wir Menschen erlöst. Als Jugendlicher sei er traurig gewesen, weil er nicht zur Zeit Jesu gelebt habe, um dieses Geschehen miterleben zu können. Doch dann sei ihm zu Bewusstsein gekommen, dass er doch in jeder heiligen Messe dabei ist. In Bezug auf den «Marsch fürs Läbe», der an die unzähligen Abtreibungen erinnert, stellte er die Frage: Wie kann nun Gott, der uns seine unendliche Liebe gerade am Kreuz zeigte, zulassen, dass Kinder so grausam sterben müssen, ohne je das Licht der Welt zu erblicken? Die Antwort ist das Kreuz, denn gerade im Leiden ist Gott gegenwärtig.

Um 14.30 Uhr begann die Veranstaltung auf dem Marktplatz in Zürich-Oerlikon. Prof. Dr. Cullen, Vorsitzender der «Ärzte für das Leben» in Deutschland, berichtete mit vielen konkreten Beispielen über die Tatsache, dass im Zusammenhang mit dem Lebensschutz aufgrund der lebensfeindlichen Gesetzgebung der Ampel-Regierung inzwischen auch die Gewissensfreiheit von Ärzten bedroht ist. Ärztinnen und Ärzte gerieten aufgrund ihrer positiven Haltung gegenüber dem Leben unter massiven Druck oder verloren gar ihre Stelle. Doch ein Arzt ohne Gewissensfreiheit sei kein Arzt mehr, erklärte Prof. Dr. Cullen, sondern «ein Medizintechniker, der vorgeschriebene Handlungen am Patienten vornimmt, egal, ob er sie vertretbar und mit seinem Gewissen vereinbar findet oder nicht». Und er forderte die Anwesenden auf: «Lasst uns Lebensoasen schaffen, in denen die Gewissensfragen gar nicht erst aufkommen können!»

Manda wurde mit 15 Jahren schwanger. Sie entschied sich zur Abtreibung und hatte im Spital bereits das Formular ausgefüllt, doch unterschreiben konnte sie es nicht. Auch ihre Mutter, die sie begleitete, spürte, dass eine Abtreibung der falsche Weg ist. Mit der Unterstützung der Eltern und eines verständnisvollen Chefs konnte sie ihr Kind behalten und eine Ausbildung absolvieren. Ihr Statement war klar: «Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt für ein Kind!»

Nach dem Marsch durch das Quartiert, der dieses Jahr von einer 25-köpfige Samba-Band begleitet wurde, erhob EVP-Nationalrat Marc Jost die Stimme für den «Schutz ungeborener Kinder, da sie keine eigene Stimme haben». Angesichts der 12 045 Abtreibungen im Jahr 2023 fordert er fundierte und differenzierte Beratungen und eine bessere Unterstützung von Frauen in Notlagen.

Besonders stark von Abtreibung betroffen sind Kinder mit der Diagnose Trisomie 21 («Down-Syndrom»). Bis zu 90 Prozent der Kinder mit Verdacht auf Trisomie 21 werden abgetrieben. Der Verein «Hope21» ist bestrebt, betroffene Familien untereinander zu vernetzen. Es sei wichtig, dass werdende Eltern, die mit dieser Diagnose konfrontiert werden, Familien kennenlernen, die ein Kind mit Trisomie 21 haben. So sehen sie, dass ein normales Familienleben möglich ist – mit allen Auf und Abs.


«Unser Gott ist ein Gott des Lebens», so begründen Sheba und Jacob Kozhimannil ihre Teilnahme am «Marsch fürs Läbe». Sie stammen ursprünglich aus Kerala (Südindien) und leben heute in Biel. Sie präsentierten am «Marsch fürs Läbe» «Shalom tidings», die weltweit auflagenstärkste katholische Zeitschrift.

 


Peter Lack vertritt «Jugend und Familie». Für ihn ist klar: «Wir unterstützen alles, was es für ein gelingendes Familienleben braucht, ideell und materiell. Dazu gehört auch die Unterstützung von Eltern, die mit einer nicht geplanten Schwangerschaft konfrontiert sind.»
 


Margrit Ruckstuhl, Sprecherin von «Ja zum Leben» und der Initiative «Die Schweiz betet», erinnert an ein sie motivierendes Zitat von Mutter Teresa: «Solange es so viele Abtreibungen auf dieser Welt gibt, wird sie keinen Frieden finden.»


Mit dabei waren auch Gilles Soulette und Paul Ginoux de Fermon von «Choisir la vie». Sie waren eigens aus Frankreich angereist, um am «Marsch fürs Läbe» in Zürich teilzunehmen. Sie wollen sich hier Inspirationen und Impulse für den «March pour la vie» holen, den sie im Januar 2025 in Paris durchführen werden.

Für die musikalische Begleitung sorgte die Schweizer Band «Salty Sisters». Der 14. «Marsch fürs Läbe» endete mit eindrücklichen, gemeinsam vorgetragenen Fürbittgebeten von Vertretern verschiedener Lebensschutzorganisationen und dem Segen durch Weihbischof Marian Eleganti. Doch der Einsatz für den Lebensschutz geht weiter. Der nächste «Marsch fürs Läbe» findet am 20. September 2025 statt. Die berühmte Lebensschützerin Gianna Jessen, die ihre eigene Abtreibung überlebte, hat bereits ihre Teilnahme zugesichert.

 

 

Angaben zu Margrit Ruckstuhl ergänzt am 16. September 2024 um 10:54: und der Initiative «Die Schweiz betet»


Redaktion


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Bemerkungen :

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    Claudio Tessari 15.09.2024 um 16:59
    Vergelts Gott allen welche mit uns zusammen auch den Rosenkranz gebetet haben von DIE SCHWEIZ BETET. Ein Katholik ist Pro Life sonst ist er kein wahrer Katholik🙏
    • user
      Meier Pirmin 17.09.2024 um 14:25
      Mab muss nirgends dabei sein, um ein "wahrer Katholik" zu sein. Nehme an, Sie meinen lediglich die Haltung dem Leben gegenüber.

      Es wird für uns Ältere immer schwieriger, bedingungslos für den Lebensschutz von uns Alten zu sein. Ein väterlicher, dh. noch um fast eine Generation älterer Freund von mir ist Im Prinzip gegen seinen Willen bevormundet und unterdessen in ein Heim interniert worden, das er telefonisch als Gefängnis bezeichnete, dies bei intellektuell als Wissenschaftler noch guter Verfassung, ehrlich gesagt aber weniger guter in täglicher Lebensbewältigung.
      • user
        Claudio Tessari 18.09.2024 um 17:54
        Papst Benedikt sagte: Immer mehr gibt es heute getaufte Heiden, dass heisst Menschen, die durch die Taufe zwar Christen geworden sind, aber nicht glauben oder nach den Geboten und der Lehre folgen. Zitat Ende.
        Pro Life heisst für jedes Leben sein, denn alles andere verstösst gegen das 5. göttliche Gebot.