Eine katholische Gruppe und zwei schwangere Frauen aus dem Bundesstaat Rhode Island hatten den Antrag gestellt, nachdem sich das oberste Gericht des Ostküsten-Staates im Mai geweigert hatte, den Fall anzunehmen. Die Ablehnung war mit der damals noch geltenden Rechtssprechung nach dem Grundsatzurteil «Roe vs. Wade» zur Abtreibung begründet worden. Einen Monat später hob der Supreme Court das fast 50 Jahre alte Grundsatzurteil auf, das ab 1973 zu einer weitgehenden Freigabe von Abtreibungen geführt hatte. Die Kläger in Rhode Island hatten argumentiert, das ungeborene Leben geniesse in jedem Schwangerschaftsstadium verfassungsrechtlichen Schutz.
Die Frage der fötalen Persönlichkeit wirft komplizierte Rechtsfragen auf, die unter anderem auch In-vitro-Fertilisationen, also künstliche Befruchtung, betreffen. Mehrere konservative US-Bundesstaaten haben inzwischen Gesetze verabschiedet, die das Verfahren entweder einschränken oder ganz verbieten.
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