© «Corrigenda»

Hintergrundbericht

Unglaublich: X (Twitter) will Text auf christlicher Webseite verbieten

Immer wieder werden Artikel, Posts oder Videos zensuriert. Solange es im eigenen Medium geschieht, mag das noch angehen. Was aber jetzt «Corrigenda» mit dem Kurzmitteilungsdienst «X» (vormals «Twitter») erlebte, ist skandalös.

Seit eineinhalb Jahren gibt es das Internetportal «Corrigenda», das in seiner Berichterstattung vom christlichen Menschenbild ausgeht. Sie möchten, wie sie auf ihrer Webseite angeben, «das ideelle Erbe des durch das Christentum gewordenen Europas erhalten und an die kommenden Generationen weitergeben». So setzt sich «Corrigenda» in besonderer Weise für Ehe und Familie als Keimzelle einer freiheitlichen, demokratischen und gerechten Gesellschaft ein sowie für den bedingungslosen Schutz jedes menschlichen Lebens von seiner Empfängnis bis zu seinem natürlichen Tod.

Für ihren fundierten und konsequenten Journalismus wurden die Mitarbeitenden nach eigener Aussage von Linksradikalen auch schon denunziert. Doch dies hätten sie als «Lob und Ansporn» aufgefasst. Was sie jetzt aber mit dem Kurzmitteilungsdienst «X» (vormals «Twitter») erlebten, macht fassungslos.

Um eine grössere Reichweite zu erlangen, entschloss sich «Corrigenda», auf «X» Artikel zu bewerben. Mit dem ersten Beitrag, einer Würdigung des Mutterseins, hatten sie bereits beachtlichen Erfolg und erreichten eine sechsstellige Zahl an Nutzern. So entschloss sich «Corrigenda», einen weiteren Artikel zu bewerben. Dieser handelt von Halbwahrheiten der Abtreibungsaktivisten. So beschriften manche Abtreibungsgegner Fotos bewusst falsch und tun so, als handle es sich bei ungeborenen Kindern nur um «Schwangerschaftsgewebe». «swiss-cath.ch» hat diesen fundierten Artikel auch auf seiner Webseite veröffentlicht (Link).

«Corrigenda» wollte also diesen Artikel bewerben – doch nichts geschah. Auch ein zweiter und dritter Versuch zeigte keinen Erfolg. So kontaktierte «Corrigenda» den Kundendienst von «X». Die Antwort ist fast unglaublich:

«Bitte entfernen Sie den Artikel zum Thema Abtreibung sowohl von Ihrer Landing Page als auch von der Kampagne. Sobald diese Änderungen vorgenommen wurden, können wir Ihr Konto für die Werbefreigabe neu bewerten.»

«Im Klartext heisst das: Es ist uns nicht nur untersagt, einen sachlichen Artikel zu bewerben, der allen journalistischen Standards genügt. Nein, wir sollen den Artikel auf unserer Website (‹Landing Page›) löschen», schreibt Chefredaktor Lukas Steinwandter im aktuellen Newsletter.

Dass «X» sich entscheidet, einen Beitrag nicht bewerben zu lassen, ist per se legal, sofern eine Ablehnung auf der Grundlage nachvollziehbarer Kriterien erfolgt. Aber darauf zu bestehen, dass ein Beitrag auf einer fremden Webseite gelöscht werden muss, ist absolut inakzeptabel. «X» masst sich an, den letztgültigen Zensor zu spielen, der allein weiss, was richtig und was falsch ist. Von der viel beschworenen Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt keine Spur! Toleranz gilt nur für Standpunkte, die ins eigene ideologische Korsett passen.

Dies kennen wir von der sogenannten «woke-Szene» zur Genüge. Sie allein entscheidet, was gesagt oder getan werden darf und nennt das Toleranz. Gerade Lebensschützer geraten immer wieder ins Visier dieser ach so toleranten Menschen. Teilnehmer des «Marsch fürs Läbe»  – friedlich demonstrierende Familien, Jugendliche, ältere Menschen – werden als radikale oder militante Abtreibungsgegner abqualifiziert, die den Frauen ihr «Recht» auf Abtreibung nehmen wollen. Dass sich diese Menschen im Gegenteil für das Leben einsetzen, übersteigt das Fassungsvermögen der «woken» Szene.

«Corrigenda» lässt sich durch das Verhalten von «X» zum Glück weder einschüchtern noch entmutigen. «Wir sollen für die Gegner des Lebens unangenehme Artikel löschen? Natürlich tun wir das nicht!»

Es ist wichtig, Medien, die sich für Menschenrechte und Menschenwürde einsetzen, zu unterstützen. Das aktuelle Beispiel von «Corrigenda» zeigt den Widerstand, dem diese Medien ausgesetzt sind. Auch die Mitarbeiter von «swiss-cath.ch» wurden schon «in die Hölle gewünscht» – übrigens von einer Person, die eine zentrale Stelle in einer Diözese innehat.

Deshalb nutzen wir diese ungeheuerliche Aktion von «X» gegen «Corrigenda» und rufen dazu auf, Artikel von guten Internetportalen privat zu teilen – per Mail, aber auch per Facebook, X/Twitter usw.


Redaktion


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Bemerkungen :

  • user
    Gabriela Ulrich 22.06.2024 um 10:16
    Es liegt im Entscheid der Redaktion, ob sie einen Kommentar veröffentlichen oder nicht. Also so zusagen macht die Redaktion eine Güterabwegung und das ist ganz in Ordnung. Die swiss cath ist eine katholische Website, weshalb sie zurecht gegen Abreibungbungen und Eutanisie ist. Ein katholische Website ist für das Leben und nicht für den Tod. Und das muss auch so sein, sonst ist sie nicht katholisch. Wenn katholisch drauf steht, wie swiss cath, dann muss der Inhalt katholisch sein. So einfach ist das zu verstehen.
  • user
    Hansjörg 21.06.2024 um 13:50
    "X" zensuriert.
    Ja, nahezu alle Medien zensurieren, so auch swiss-cath.ch. Mehrere meiner Kommentare sind bei swiss-cath.ch schon der Zensur zum Opfer gefallen, obschon die von der Redaktion vorgegebenen Regeln eingehalten wurden.
    Wo ist der Unterschied?
    • user
      Martin Meier-Schnüriger 21.06.2024 um 16:08
      Der Unterschied liegt darin, dass sich swiss-cath.ch nie anmassen würde, von Ihnen zu verlangen, einen Artikel vom Netz zu nehmen, den Sie auf einer von Ihnen betriebenen Seite publiziert haben. Ihre Beschwerde ist um so unverständlicher, als Sie sich immer wieder äussern dürfen, und zwar nicht im Sinn und Geist des "sentire cum ecclesia". swiss-cath.ch hat viel Geduld mit Ihnen; Sie sollten dafür dankbar sein, statt von "Zensur" zu sprechen.
  • user
    Meier Pirmin 21.06.2024 um 13:15
    Hier geht es um absolute Tabus. Bekannt ist, dass Feministinnen sich auch gegen "schlechtes Gewissen" bei Abtreibungen einsetzen und dies als "Vorurteil" denunzieren. Das Abschiessen eines Wolfes wäre für sie eher eine Gewissensfrage.

    Habe in meinem Kanton über Jahrzehnte bei der damals christlich firmierenden Partei jeweils die Kandidatinnen, zuletzt war es nur noch eine, wahlkampfmässig unterstützt, die sich zur Organisation "Ja zum Leben" bekannte, leider war es noch im alten Jahrhundert. Bei einem Votum in dieser Sache an einer Eidg. Delegiertenversammlung fragte mich seinerzeit Parteipräsident Wyer, ein noch braver Christlichsozialer: "Sind Sie Jurist oder Theologe?" - "Nein, nur Lehrer der Ethik". Diese meine Haltung hielt mich vor ca. 3 Jahren nicht davon ab, über eine Kollegin, Alt Nationalrätin, mit gegenteiliger Meinung dann doch noch einen ehrenvollen Nachruf zu schreiben, auch mit dem Hinweis, dass sie bewusst auf eine Abdankung mit Messe verzichtet habe. Immerhin war da nämlich jeweils eine Debatte mit Respektierung des je Andersmeinens möglich. Andererseits verbot mir die sog. Qualitätskontrolle meines Kantons, einen MaturaAufsatz über die These des Ethikers Peter Singer schreiben zu lassen, der als Konsequenz der Abtreibungsbefürwortung auch für das Einschläfern sog. missgeborener Neugeborener plädierte im Sinne einer ethischen Erörterung. Über so etwas dürfe nicht diskutiert werden! Dabei war bekannt, dass ich den Text von Singer, den ich als intelligenten Ethiker einschätze, gewiss nicht zur Diskussion stellen wollte, weil ich damit einverstanden war, so wenig wie das bei anderen provokativen Thesen, die sonst zugelassen waren und oft praktiziert wurden, der Fall sein musste.

    Ich schreibe dies, weil tatsächlich nicht darüber diskutiert werden darf, dass zwar - aus meiner Sicht - Abtreibung nicht als Mord bezeichnet werden sollte, aber in jedem einzelnen Fall als Tötung eines Menschen, wobei freilich bekannt ist, dass etwa Thomas von Aquin und Albertus Magnus die "Erschaffung der Seele" erst ca- 1 bis 2 Monate nach der Empfängnis ansetzten, was eine damalige "aristotelische" Meinung war, meines Erachtens zwar auf einem Denkfehler beruhend, aber immerhin schon ein Beispiel für "Fristentheorie", die ihrerseits falsifizierbar ist. Ich lehne indes den Satz "Abtreibung ist Mord" nur deswegen ab, weil auch zB. die Todesstrafe ethisch gesehen nicht Mord ist, wenigstens grundsatzmässig nicht, sondern "nur" vorsätzliche begründete Tötung. Von diesen Vergleichen und Erörterungen will man freilich nichts wissen, weil nur der reine Willkürentscheid offenbar als Gewissensentscheid anerkannt ist, womit nach Kant aber das Gewissen völlig missverstanden wird.

    Es ist ganz klar, dass es hier um die Unterdrückung einer rationalen Debatte geht. Zumal das Argument, das abzutreibende Kind hätte später kein gutes Leben, ist in dieser Form völlig unbeweisbar. Noch interessant, dass Willy Brandt, dessen Mutter ihn, weil unehelich, ursprünglich abtreiben wollte, aber dann davon abgesehen hat, im Kabinett sich bei diesen Fragen der Stimme enthielt, weil hier natürlich die Feministinnen ihr Dogma durchsetzten, wie vom Parteiprogramm vorgesehen. Der bekannte katholische SPD-Minister Georg Leber war bekennender Abtreibungsgegner. Nicht so in den USA der sonst erzkonservative Präsidentschaftskandidat Barry Goldwater, der sich auch für Homosexuelle in der Armee verwendete, letzteres schon ein Anliegen von Platon.