Die Gründung des Kapuzinerinnenklosters Wonnenstein geht auf das Jahr 1379 zurück; über 600 Jahren beteten und arbeiteten Schwestern im Kloster. Wie vielen anderen Klöstern fehlte auch dem Kloster Wonnenstein jetzt der Nachwuchs: 2019 lebten noch drei Kapuzinerinnen im Kloster. Nach dem Tod der letzten Frau Mutter Gabriela Hug im Jahr 2020 erklärte der zuständige Bischof von St. Gallen, Markus Büchel, die Klostergemeinschaft als faktisch aufgelöst. Bereits im Jahr 2014 wurde auf Betreiben der Altherren der St. Galler Studentenverbindung Bodania, des Bistums St. Gallen und der Standeskommission von Appenzell das Frauenkloster in den Verein «Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein» umgewandelt.
Der Verein renovierte in den letzten vier Jahren die Klosterkirche. «Die Baukosten von rund vier Millionen Franken wurden ausschliesslich von Spendern finanziert, davon eine Million Franken allein von den Mitgliedern des Vereins Kloster Wonnenstein und deren Umfeld», so die Pressemitteilung des Vereins vom 25. März 2024.
Am 4. Mai 2024 erfolgt nun die offizielle Altarweihe durch Bischof Markus Büchel mit geladenen Gästen, Würdenträgern, Donatoren, Patronats- und Vereinsmitgliedern. Am 25. Mai ist die ganze Bevölkerung zum Kirchenfest in Wonnenstein eingeladen.
Verleumdet, zum Schweigen verurteilt, ohne Geld
Doch was gibt es da zu feiern? Was die Pressemitteilung verschweigt, ist die Tatsache, dass seit Jahren ein Konflikt zwischen der letzten Kapuzinerin, Sr. Scolastica, und dem Verein besteht. Die Schwester fühlt sich vom Verein «über den Tisch gezogen», wurde der Klostergemeinschaft doch versichert, dass das Kloster durch eine andere Ordensgemeinschaft weitergeführt würde. Doch bis heute ist es bei leeren Versprechungen geblieben – auch wenn auf der Webseite des Klosters (betreut durch den Verein) immer wieder Hinweise zu finden sind, dass wieder eine Gemeinschaft einziehen soll. Stattdessen wurde plötzlich von Sr. Scolastica verlangt, ihr Kloster zu verlassen. Sie wehrte und wehrt sich dagegen, inzwischen unterstützt durch die «IG Wonnenstein» mit ihren fast 900 Mitgliedern. Doch Rom befahl ihr, sich öffentlich nicht mehr zu causa Wonnenstein zu äussern, ein Befehl, an den sich Sr. Scolastica hält. Die «IG Wonnenstein» hingegen meldet sich nun im Vorfeld der Altarweihe zu Wort.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Entscheidend ist nicht, das zu tun
was wir für richtig und gut empfinden,
sondern was Gott von uns erwartet.
Wie wollen wir wissen, was Gott von uns will,
wenn wir die Beziehung zu ihm nicht pflegen?