Benjamin Aepli, Mitbegründer und Geschäftsführer von «Mission Maria». (Bild: zVg)

Interview

«Mis­sion Maria»: Ein neuer Auf­bruch in der Katho­li­schen Kirche

Im Rah­men eines von Weih­bi­schof em. Marian Ele­ganti zele­brier­ten Got­tes­diens­tes ist in der Kir­che Maria Drei­brun­nen bei Wil SG am 8. März 2024 die Stif­tung «Mis­sion Maria» mit Sitz in Münchwi­len TG ins Leben geru­fen wor­den. Es han­delt sich um eine kirch­li­che Stif­tung unter der Auf­sicht des Diö­ze­san­bi­schofs Felix Gmür (vgl. can. 1304 § 1). Nach der Erle­di­gung zahl­rei­cher For­ma­li­tä­ten und dem Ein­trag ins Han­dels­re­gis­ter (vgl. Art. 80ff. Zivil­ge­setz­buch) traf sich der Mit­be­grün­der und Geschäfts­füh­rer Ben­ja­min Aepli mit «swiss​-cath​.ch» zum Interview.

Herr Aepli, was war Ihre Motivation, die Stiftung «Mission Maria» zu gründen?
Seit meiner Jugendzeit hatte ich den Wunsch, mich im Dienst der Kirche einzusetzen. Derzeit engagiere ich mich im Vorstand des Fatima-Weltapostolates und bin auch Präsident des Vereins «Die Schweiz betet». Was mich antreibt, ist neben der persönlichen Beziehung zu Maria, welche mich von klein auf geprägt hat und der ich viel zu verdanken habe, die Überzeugung, dass nach dem Willen Gottes Maria der «Schlüssel» ist, um die aktuellen Nöte, die sich heute auf persönlicher, gesellschaftlicher und kirchlicher Ebene manifestieren, zu lösen.

Worin liegt das Spezifische dieser Stiftung?
Wir haben bewusst die Rechtsform einer Stiftung gewählt, um dadurch eine professionelle Basis zu schaffen und die Beständigkeit unseres Werkes zu gewährleisten.
Wir bekennen uns treu zum römisch-katholischen Glauben, mit einem besonderen Augenmerk auf die marianischen Dogmen. Als Laienapostolat sehen wir uns im Dienst der Römisch-katholischen Kirche, wobei wir uns von keiner Gruppierung oder Strömung vereinnahmen lassen.
Unsere spezifische Mission ist es, den Menschen Maria als ihre himmlische Mutter nahezubringen, damit sie so zu Gott finden. Dies tun wir insbesondere durch die Verbreitung der marianischen Sakramentalien im Sinne einer Dienstleistung vor allem für die Pfarreien und andere geistliche Bewegungen.

Welche Sakramentalien sind damit gemeint?
Es sind eine Marienmedaille –die sogenannte Wundertätige Medaille – und der Rosenkranz. Dies sind bewährte Gnadenmittel der Kirche, durch die Maria allen Menschen in ihren Nöten besondere Hilfe schenkt. Wir verbreiten diese in der Schweiz in den Pfarreien und durch unseren Shop, punktuell und im Rahmen unserer Möglichkeiten jedoch auch weltweit, um insbesondere die ärmeren Länder damit zu unterstützen.

Weltweit? Ist dies nicht ein allzu ambitioniertes Vorhaben?
Die Katholische Kirche ist schon von ihrem Namen und ihrem Selbstverständnis her grundsätzlich universal und missionarisch ausgerichtet. Es wäre anachronistisch, wenn wir in dieser durch und durch globalisierten Welt nicht auch über unsere Landesgrenzen hinaus wirken möchten. In diesem Sinne will auch «Mission Maria» grundsätzlich alle Menschen ansprechen, ähnlich dem heiligen Maximilian Kolbe, einem unserer Namenspatrone, der ebenso die Sehnsucht hatte, alle Menschen auf der ganzen Welt für Maria zu gewinnen. In einem ersten Schritt wenden wir uns den Pfarreien in der Schweiz zu.

In Ihrem Leitbild hat «Fatima» einen besonders wichtigen Stellenwert. Warum?
Die Offenbarungen von Fatima sind so etwas wie ein kompakter Katechismus mit den wichtigsten Glaubenswahrheiten, wie sie heute oft vergessen gehen, verdrängt oder teils gar geleugnet werden. Die Muttergottes hat sich in Fatima als «Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz» geoffenbart und darum gebeten, diesen täglich zu beten. Dementsprechend kommt dem Rosenkranzgebet auch in unserer Mission eine grosse Bedeutung zu. In Fatima hat Maria auch ihr Unbeflecktes Herz offenbart und auf dieses als letztes Heilmittel für unsere Zeit hingewiesen. Es scheint uns, als ob Jesus Christus der Welt, nachdem sie sich grossteils von Gott abgewendet hat, seine eigene Mutter gesandt hat, um mit ihrem Herzen die Menschenherzen zu bewegen, sich wieder ganz Gott zuzuwenden.

Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Sowjetunion schien ein Hauptanliegen der Botschaft von Fatima – die Bekehrung von Russland – erfüllt zu sein. Nun, angesichts des Aggressionskrieges Russlands gegen die Ukraine, gewinnt das «Postulat der Bekehrung» eine ungeahnte Aktualität in einem neuen Sinne.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf eine Aussage von Papst Benedikt XVI. anlässlich seiner Reise nach Portugal: «Die prophetische Mission von Fatima ist noch nicht abgeschlossen» (Predigt von Papst Benedikt XVI. in Fatima am 13. Mai 2010). Maria hat in Fatima der Welt Frieden versprochen, wenn man auf sie hört, wenn die Welt zu Gott umkehrt und ihre Forderungen befolgt werden. Dazu gehört nebst der Weihe Russlands auch die Förderung der Herz-Mariä-Sühnesamstage. Dafür macht sich das Fatima-Weltapostolat stark.

Zu den Patronen Ihrer Stiftung gehört neben Maximilian Kolbe, den beiden Fatima-Kindern Jacinta und Francisco auch Mutter Teresa. Was zeichnet sie aus?
Der heilige Maximilian Kolbe inspiriert uns mit seiner marianischen Theologie und heroischen Liebe. Papst Johannes Paul II. hat ihn als den Patron unseres schwierigen Jahrhunderts bezeichnet. Mutter Teresa hat wie Maximilian Kolbe überall die Wundertätige Medaille verbreitet und die Menschen auf ihre himmlische Mutter verwiesen. Die Kinder von Fatima haben die Botschaft von Fatima vorgelebt und sich so geheiligt. Weil Maria immer zu Jesus führt, ist ihnen allen eine Gemeinsamkeit eigen: Eine profunde Liebe zu Jesus – insbesondere im Allerheiligsten Altarsakrament.

Welche ersten Aktivitäten hat die Stiftung «Mission Maria» geplant?
Unter dem Motto «Alte Schätze neu entdecken» wird «Mission Maria» am Weltjugendtag in Chur am kommenden Wochenende (3. bis 5. Mai) mit einem eigenen Stand vertreten sein.
Im Pastoralraum Nollen, Lauchental, Thur darf ich nächstens rund 75 Jugendlichen im Rahmen eines Workshops Sinn und Zweck des Rosenkranzes erläutern. In unserem Online-Shop können unsere Angebote abgerufen werden. Hinzu kommt ein Magazin in Printversion («Ave Maria»), das im August dieses Jahres erstmals erscheinen wird.
 

Benjamin Aepli (43 Jahre) ist verheiratet und Vater von acht Kindern. Er ist Geschäftsführer der Stiftung «Mission Maria» (50 % Pensum) und arbeitet als Lokomotivführer.

 

Gemäss ihrem Leitbild setzt sich «Mission Maria» dafür ein, dass die Menschen Maria als ihre himmlische Mutter kennen, lieben und so zu Gott finden. Dieses Ziel soll durch Gebet, Katechese und Verbreitung bzw. Verwendung der marianischen Sakramentalien verwirklicht werden. Als Aufgabenfelder werden die einzelnen Menschen, die Pfarreien und katholischen Werke der Schweiz, aber auch ausländische Pfarreien und Missionen genannt. Eine «professionelle, hingebungs- und vertrauensvolle Arbeitshaltung» soll für das gesamte Wirken von Mission Maria prägend sein. www.missionmaria.org


Niklaus Herzog
swiss-cath.ch

E-Mail

Lic. iur. et theol. Niklaus Herzog studierte Theologie und Jurisprudenz in Freiburg i. Ü., Münster und Rom.


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